Für die Abschlüsse von Finanzgeschäften muss sich der Kunde beim Anbieter identifizieren, das schreiben die Geldwäschegesetze aller Staaten vor. Für diese Identifizierung gibt es unterschiedliche Verfahren. Lange Zeit konnten Unternehmen und Kunden nur mit dem Postidentverfahren operieren, doch der technische Fortschritt macht inzwischen auch andere Varianten möglich.
Postident
Dieses Verfahren bieten praktisch alle Kreditanbieter immer noch an, weil modernere technische Möglichkeiten nicht von jedermann genutzt werden. Die Unternehmen schließen einen Vertrag mit der Post ab und erstellen für ihre Kunden einen Postident-Coupon (einmalig für jeden Vorgang). Diesen scannt der Postmitarbeiter am Schalter ein, der Kunde muss zusätzlich seinen Ausweis vorlegen und das ausgedruckte Identifikationspapier unterschreiben. Die Coupon- und Ausweisdaten speichert die Post auf ihrem Server, das Unternehmen kann sie dort zur Identifizierung des Kunden abrufen. Damit hat sich der Kunde genauso legitimiert wie durch das Vorzeigen seines Ausweises beim Unternehmen.
Das Legitimationspapier versendet die Post zusammen mit den Vertragsunterlagen an das Unternehmen, für die Kunden entstehen durch den Versand keine Kosten. Das Verfahren ist einfach und sicher, doch der Kunde muss auf eine Postfiliale. Es gibt auch die Möglichkeit, dass ein Postmitarbeiter an der Wohnungstür des Kunden diese Identifikation vornimmt, das wird manchmal beim Nachnahmeversand von kritischen Paketen (Schmuck oder dergleichen) vorgenommen. Wer einen Kredit sehr schnell benötigt, muss beim Postidentverfahren mindestens einen Tag und gegebenenfalls auch ein Wochenende an Verzögerung einkalkulieren.
Videoident
Modern aufgestellte Kreditanbieter wie zum Beispiel Vexcash und Smava sowie viele Banken nutzen das Videoidentverfahren. Hierbei entfällt der Postweg. Der Kunde zeigt in einem Videochat mit einer attraktiven, freundlich lächelnden Mitarbeiterin des Unternehmens seinen Ausweis und “unterschreibt” seinen Kreditvertrag elektronisch. Damit hat er sich identifiziert. Das geht sehr schnell und ist so sicher wie das Postidentverfahren. Der Postweg entfällt, für eilige Kreditnehmer ist diese Lösung nicht zu toppen. Sie funktioniert aber nicht bei jedem Kreditanbieter an allen Tagen und schon gar nicht rund um die Uhr, sodass sich nachts und am Wochenende wiederum Verzögerungen ergeben können. Auch benötigt der Kreditnehmer das Equipment, also einen Rechner mit Kamera und Videochat-Software (meistens Skype).
Click&Buy
Der P2P-Kreditanbieter auxmoney setzt auf Click&Buy für die sekundenschnelle Online-Identifizierung. Dieses technische Verfahren stammt von der Telekom, auxmoney hat es 2012 eingeführt. Click&Buy funktioniert 24/7 und wäre damit sogar dem Videochat überlegen. Die Authentizität des Kreditkunden wird durch seinen Login-Vorgang in das eigene Online-Banking und zusätzlich durch eine Online-Schufaabfrage überprüft.
PIN-Ident
Weniger bei Kreditanbietern, aber bei Telekommunikationsdienstleistern wie 1&1 sowie Versandhändlern ist PIN-Ident üblich. Der Kunde erhält vor der Zustellung eine PIN, die er beim Boten eingeben und zusätzlich seinen Ausweis vorzeigen muss.